Wörter, Würstchen, Wärme – drei W’s die wir nur selten bis gar nicht hinter den drei W’s in der Adresszeile unseres Browser sehen. Dadurch, dass sowohl ein Großteil der Entwicklung des Internets, als auch das DNS (Domain Name System) in der USA entwickelt wurde, waren viele länderspezifische Schriftzeichen nicht im Domainnamen möglich. In der ursprünglichen Form konnten nur alphanumerische Zeichen, also Buchstaben und Zahlen und das Zeichen “-” (Spiegelstrich) verwendet werden. Wollte nun also eine Firma, deren Name einen Umlaut enthält, ihren Namen als Domain registrieren, musste sie auf die Schreibweisen “ae”, “oe” und “ue” ausweichen. Domains mit Umlauten waren also lange Zeit nicht möglich.
Insbesondere für Sprachen, welche sich nicht dem lateinischen Alphabet bedienen, gestaltet sich die Domainregistrierung als schwierig. Um dieses Problem zu lösen und den Zeichenvorrat zu vergrößern wurde 2003 die Internationalisierung von Domainnamen (IDNA) eingeführt. Um eine Kompatibilität mit dem bisherigen System zu gewährleisten, werden die Sonderzeichen in Zeichenfolgen mit lateinischen Buchstaben umgeschrieben. Besonders weit verbreitet sind solche URL Namen heute aber immer noch nicht.
Kodierung von URL’s mit Sonderzeichen
Die Kodierung der Umlaut-Domain soll anhand der URL www.wörter-beispiel.de erläutert werden. Um die Domain als eine Domain zu kennzeichnen, die nicht nur aus Basiszeichen besteht, wird ihr das Präfix “xn--” vorweg gestellt. Die entsprechenden Zeichen werden ausgelassen und mit einem “-” hinter der restlichen Domain in kodierter Form angestellt. Dies ergibt den so genannten Punycode. Als Ergebnis resultiert so die URL www.xn--wrter-beispiel-8sb.de. Der genaue Prozess der Kodierung ist im RFC 3492 festgelegt, mit dem IDNA Converter lassen sich Umlaut-Domains kodieren.
Wird eine Umlaut-Domain aus dem Browserfenster in ein anderes Textfeld kopiert, beispielsweise um diese per E-Mail zu versenden, wird der Punycode in der Zwischenablage abgelegt und kommt somit zum Vorschein.
Vorteile, Nachteile und Empfehlung zur Nutzung von Domains mit Umlauten
Da viele Wörter und auch Firmennamen, Umlaute oder Sonderzeichen wie “ß” enthalten, liegt es nahe, dass niemand gerne auf diese in seiner Domain verzichten möchte. Das liegt sowohl an sprachlicher Schönheit, als auch Korrektheit. Keinesfalls sollte jedoch nur eine Variante des Domainnamens registriert werden, sondern auch stets die Varianten mit “ae”, “oe” und “ue”, auf die eine fachgerechte Domainweiterleitung der Umlaut URL eingerichtet werden sollte. So kann zum einen vermieden werden, dass dritte sich die Rechte an einer der Varianten sichern und diese im schlimmsten Fall zum Schaden der eigentlichen Domain verwenden. Weder die Registrierung der Domain www.wörter-beispiel.de als auch www.woerter-beispiel.de ist von der anderen Seite aus abmahnbar. Auf Suchmaschinen haben die unterschiedlichen Schreibweisen übrigens keinen Einfluss, in den SERPS werden jedoch immer die Schreibweisen mit “oe”, “ue” und “ae” präsentiert.
Außerdem lässt sich durch die Weiterleitung verhindern, dass der Punycode beim Nutzer zum Vorschein kommt. Diese könnten von der Schreibweise abschreckt sein und schlimmstenfalls ein Sicherheitsproblem mit der Seite vermuten. Auch bei der Erstellung von QR Codes kann es zu Problemen kommen und diese sollten in jedem Fall vorher getestet werden. Abschließend ist zu sagen, dass die Umlaut-Domain nur als Beiwerk dienen kann und nur bei Printwerbung, oder von Hand geschriebenen Links, als Variante Verwendung finden sollte.
Bei einer fachgerechte Domain-Umleitung oder anderen Webdesign-Themen stehen wir Ihnen gerne hilfreich zur Seite.